Frequently Asked Questions (Häufig gestellte Fragen)
F:
Welche
körpersprachlichen Möglichkeiten gibt es,
um zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen,
Geschäftsterminen oder im Beziehungsalltag selbstsicher aufzutreten?
A:
„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins
Sichtbare.“
(Christian Morgenstern)
Wenn man die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche versteht,
kann man sie für selbstsicheres Auftreten nutzen. Körpersprache
(Kinesik) ist die erste Sprache, die wir gelernt haben.
Es ist nicht nur so, dass sich psychische Zustände im Körper ausdrücken
(nonverbal als Körperhaltung, Gestik, Mimik), sondern Körperzustände
beeinflussen auch psychische Dispositionen.
Zum Beispiel haben Körperhaltungen, die aus irgendeinem Grund
eingenommen werden, Auswirkungen auf Emotionalität und Kognitionen
(Denken, Bewertungen, Einstellungen).
Die unmittelbare Verknüpfung zwischen körperlichen und mentalen
Vorgängen – im alltäglichen Sprachgebrauch schon lange als
„Körper-Geist-Seele-Einheit“ bekannt – bezeichnet man in der
Wissenschaftssprache als „Embodiment“ (deutsch: Verkörperung,
Inkarnation, Verleiblichung).
Wie heißt es so
schön: „You never get a second chance for a first impression!“
Der viel zitierte erste Eindruck entsteht zwischen 150 Millisekunden und
90 Sekunden.
Sie tun deshalb gut daran, sich von Anfang an
selbstsicher und würdevoll zu zeigen. Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie
von Ihren Gesprächspartnern ernstgenommen und mit Respekt behandelt. Wer
als sympathisch eingestuft wird, dem wird gleichzeitig Kompetenz
zugeschrieben.
Körpersprache
macht bis zu 80 Prozent der Gesamtwirkung eines Menschen aus. An der
eigenen Körpersprache kann man „Punkt für Punkt“ arbeiten.
Andererseits beweisen die Beobachtungen von Paul
Ekman, dass die Verbindung bestimmter Gefühle mit einem bestimmten
Gesichtsausdruck angeboren sein muss – sonst wäre der betreffende
Ausdruck nicht bei allen Menschen auf unserer Erde gleich.
Wer selbstsicher wirkt,
bekommt von seinem Umfeld etwas anderes gespiegelt, als der, der
unsicher auftritt. Das wiederum bestärkt die Selbstsicherheit.
So zeigen Sie sich selbstsicher:
Sie wissen: „Ein König muss aussehen wie ein König.“
Umgekehrt: Ein Bettler, der aussieht wie ein König, wird wohl
kaum etwas geschenkt bekommen.
Eine gute diesbezügliche Orientierungshilfe ist die sog.
„Königliche Muthaltung“ (Barbara Berckhan): Stellen Sie sich vor,
Sie wären eine Königin oder ein König und sie stehen, gehen, sitzen
entsprechend majestätisch (thronen, schreiten). Halten Sie sich
aufrecht! („Kopf hoch Prinzessin/Prinz, sonst rutscht die Krone!“).
Was die königliche
Muthaltung visuell vermittelt, bringt eine feste und deutliche Stimme
akustisch rüber. Senden Sie optische und akustische
Selbstsicherheitssignale aus.
Zeigen Sie „Präsenz“ (körperliches Äquivalent zur Geistesgegenwart)
Sagen Sie zu sich: „Ich halte mich aufrecht, nur so bin ich groß!“
(keine gebeugte Haltung)
„Schultern tief und breit“ (Schultern in „hintere Hosentasche denken“,
keine nach vorn fallenden Schultern)
Sich mit breiter Brust (d.h. angstfrei)
präsentieren, Brustbein anheben.
„Kopf hoch und locker“ (Hals frei: Bei Angst zieht man den Kopf zwischen
die Schultern, um den Nacken
zu schützen)
Bewegungen „fließend“ (nicht eckig)
Hände ruhig halten (nicht an Kleidung herumzupfen,
nicht an Haaren oder mit dem Schmuck spielen)
Vermeiden Sie „Übersprunghandlungen“.
Mit festen, raumgreifenden, zielorientierten Schritten gehen (nicht
„schleichen“).
„Meine Stimme ist mein Erfolgsfaktor Nr. 1!“ (Feste, tiefe Stimme, klare
ruhige Aussagen)
Händedruck entschlossen und angemessen fest (weder schlaff noch
„schraubstockhaft“)
Ruhigen Blickkontakt halten (nicht „starren“). Ein Blick nicht länger
als ein Gedanke lang.
Wer überzeugen will, muss ein gewisses Maß an Körperspannung aufweisen.
„Krone-Erbse-Trick“: Füße hüftbreit auseinander, Brustbein anheben.
Vorstellung: Krone auf Kopf, Erbse zwischen Pobacken festhalten.
Zeigen Sie „Revierverhalten“: Den Raum einnehmen, der einem zusteht
(beim Sitzen die gesamte Sitzfläche – nicht nur die Sitzflächenkante -
nutzen, sich nicht freiwillig in hintere Reihen setzen).
So standfest wie möglich stehen. Gewicht
gleichmäßig auf beide Beine verteilen. Füße schulterbreit auseinander.
Fersen in Boden „wachsen“ lassen (Fersenbewusstsein beruhigt!).
Atmung tief und regelmäßig. Ausatmung betonen. Die Konzentration auf die
Atempause ist ein außerordentlich intensives und wirksames
Entspannungssignal.
So-tun-als-ob-Verhalten einüben („Fake it till you
make it“). Sich körpersprachlich so verhalten, als ob man schon so wäre,
wie man sein will. Das
Gehirn weiß nicht, ob ich etwas real erlebe, oder ob ich es mir nur
vorstelle.
Üben, üben, üben … . Auch in ganz normalen Alltagssituationen auf
Schwachpunkte achten. Selbstsichere Körpersprache genießen, ohne sich
dabei unter Druck zu setzen.
Ab und an werden Sie Menschen begegnen, die sich am SABTA-Prinzip
orientieren: Selbstbewusstes Auftreten bei totaler
Ahnungslosigkeit)
Denken Sie daran:
„Das Lächeln, das Du aussendest, kehrt zu Dir zurück.“
(Indische Weisheit)